Paul Watzlawick
Nachruf
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Paul Watzlawick + 31.03.2007



Am 31. März 2007 ist Prof. Dr. Paul Watzlawick in seiner Wahlheimat Palo Alto/ USA gestorben. Als einer der prominentesten Vertreter des "radikalen Konstruktivismus" war er für mich nicht nur ein unumstrittener und weltweit anerkannter Wissenschaftler, sondern vor allem eine wertvolle menschliche Größe.

Die mehrmalige Zusammenarbeit mit Paul Watzlawick war wohltuend klar inmitten vieler wirrer und oberflächlicher kommunikativer Modeströmungen.

Die Tiefe seiner Erkenntnisse waren erstaunlich, anregend und zugleich ermutigend, selbst den Dingen auf den Grund zu gehen. Jeder Satz - auch im charmanten Small-Talk - bot ein Beispiel und eine direkte Anknüpfung zum eigenen Tun. Er war ein Lehrmeister in der Tradition von Sokrates - niemals belehrend, sondern stets durch die Weisheit und Erfahrung überzeugend. Für ihn war es aus seiner Welt heraus nur logisch und konsequent, mich meine eigenen Schlüsse ziehen zu lassen. Für mich war es eine Erfahrung, die schon bisher überaus kostbar war und nunmehr zu einer der prägendsten Erinnerungen meines Lebens geworden ist.

Was alle Begegnungen mit Paul Watzlawick ausgezeichnet hat war seine fast unnatürlich anmutende Bescheidenheit.

Ich habe bis heute noch niemanden getroffen, der seine eigene Existenz mit einer derartigen Selbstverständlichkeit als einfaches Konstrukt darstellen konnte. Alle seine Entwicklungen und Wege hat er - konsequenterweise seiner Theorie folgend - als einfache Folge seiner eigenen Vorstellung erklärt. Ich habe oft gerätselt, ob er diese Form seines Wirkens als wirksamste Art des Vermittelns ganz bewusst ausgewählt hat, oder ob diese Demut aus seinem Innersten heraus angeboren war. Auch diese Frage muss ungeklärt bleiben. Die Gedanken weiser Menschen offenbaren sich für andere nicht immer leicht!

Es ist ein Privileg unserer Zeit, dass wir an den Erkenntnissen herausragender Denker auch über deren Tod hinaus teilhaben können. Die Bücher, Vorträge und damit viel von seinem Wissen ist festgehalten, niedergeschrieben und wird damit für jeden, der es wünscht, auch noch in vielen Jahren abrufbar und nachvollziehbar sein.

Paul Watzlawick ist nicht mehr, aber seine Wirkung wird bleiben.

Danke für Alles!

Peter Troy







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