Stichwortkarten - wenn, dann richtig!
Was Sie beachten sollten
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Stichwortkarten für eine Rede

Ich teile - ausgenommen in meinen Seminaren - das Schicksal vieler Prediger: ich werde nicht gehört. Oder ich erleide das zweite, ebenso grausame Schicksal: es wird an meiner Botschaft oft und erheblich gezweifelt.

Aber was ein richtiger Prediger ist, der bleibt bei seiner Meinung: ein geistig gesunder Mensch, der zudem weiss, wovon er spricht, braucht für eine (Meinungs- oder Überzeugungs-) Rede keine schriftliche Unterlage!

Für alle, die trotz meiner Kurzpredigt auf Stichwortkarten nicht verzichten wollen, hier ein paar Hinweise. Wenn Sie schon nicht auf mich hören wollen, dann sollten Sie den zweitbesten Weg wenigstens auf bestmögliche Art gehen. (Der schlimmste aller Fälle bleibt das wörtliche Herunterlesen einer Rede).

In diesem Beitrag lesen Sie also, was Sie beachten sollten, falls Sie Stichwortkarten verwenden:.

Grundsätzlich spricht für eine Stichwortkarte:
  • Sie können wichtige Gedankengänge nicht vergessen oder:
    diese nicht an der falschen Stelle vortragen

  • Sie werden weniger nervös und weniger verunsichert sein, da Sie eine Gedankenstütze haben (bei einem möglichen "Blackout")

  • Sie können den Zeitablauf und die Einhaltung von Zeitvorgaben leichter kontrollieren, wenn Sie Minuten-Angaben auf Ihren Karten nortieren. Der Ausbau und die Kürzung der Rede sind "live" möglich durch Weglassen oder Ergänzung.

  • Sie finden auch nach Störungen (technische Pannen, Zwischenrufe, Fragen, Provokationen, ...) leicht wieder einen Einstieg und zurück zu Ihrer Fortsetzung.




10 Tipps für die professionelle Stichwortkarte



 
1. Karten im Format DIN A6 (Postkartenformat) besorgen -
nicht DIN A5 (zu groß). Verwenden Sie nicht Papier, sondern einen dünnen "Karton".

2. Die Karten nur einseitig beschriften.

3. Karten durchnumerieren aber erst wenn Sie sicher sind, alle Karten fertig zu haben. Die Nummern rechts oben anbringen.

4. Verwenden Sie andersfärbiges Papier für die Einleitung, den Hauptteil und das Ende.

5. Auf den einzelnen Karten ein individuelles Farbsystem einführen
Beispiele:
schwarz = 'normales Stichwort'
rot = 'Hauptargument' und
grün = 'wörtliches Zitat'

6. Schreiben Sie gut lesbar in Druckbuchstaben, aber nicht in VERSALIEN; diese sind schlechter lesbar!

7. Auf jeder Karte können Sie rechts oben die Zeit vermerken, die Sie für diesen Punkt verwenden wollen Alternativ können Sie auch vermerken, bis zu welcher Zeit diese Karte abgeschlossen sein sollte. Z.B. haben Sie für Ihre Rede insgesamt 30 Minuten Zeit, und die aktuelle Karte sollte
  • für 5 Minuten Vortrag ausreichen und
  • bis zur 15. Minute abgeschlossen sein,
dann würde das rechte obere Eck Ihrer Karte so aussehen:




8. Verwenden Sie Symbole auf Ihrem Zettel.
Achtung: die Symbole müssen Ihnen gut vertraut sein und sie müssen eindeutig verständlich sein.







9. Seien Sie kreativ. Z.B. Teilen Sie Ihren Zettel mit einem Strich, um links die Hauptstichworte zu notieren, und rechts die zugehörenden Nebenbegriffe.







10. Die Zahl der Stichwortkarten hängt von der Länge der Rede ab. Bedenken Sie aber diese Faustregel: alle 2 bis 3 Minuten eine neue Karte ist die Regel, sodass Sie bei 30 Minuten zwischen 10 und 15 Stichwortzettel verwenden können. Noch mehr Zettel würde hektisch und unsicher wirken.






Einen "verbrauchten" Zettel sollten Sie stets ohne Umdrehen hinten an Ihren Kartenstapel wieder anlegen - damit können Sie notfalls ohne Schwierigkeiten darauf zurückgreifen.

Wobei: hier ist es ebenso wie in der Schule mit dem Schummelzettel: was schriftlich festgehalten ist, merkt man sich ohnehin!

Und so werde ich weiterpredigen.
Sie wissen schon: "Ceterum censeo, ......"
Denn eigentlich brauchen wir die Stichwortkarten gar nicht!

Sollten Sie aber trotzdem welche verwenden wollen und Obiges berücksichtigen, dann würnsche ich Ihnen viel Erfolg dabei! Und mir, dass ich irgendwann doch noch gehört werde. Am schönsten wäre es beim nächsten Seminar mit Ihnen.

Dr. Peter Troy






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