Keine Organisation - weder Wirtschaftsunternehmen noch NPO - verfügt über beliebige Ressourcen, es herrscht immer eine Form von Knappheit.
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Alle Wirtschafts-, Simulations- oder Aufbauspiele basieren auf der Annahme, dass Ressourcen knapp sind und irgendwie beschafft werden müssen - sei es durch Anbau von Rohstoffen, Herstellung, Kauf oder Handel.
Defizit-Abhängigkeit
Was in einer Unit fehlt, beeinträchtigt stets auch andere Bereiche. Zu wenig Marketing beeinflusst unter anderem Absatz, Image und mittelfristig auch die Personalrekrutierung. Zu wenig Finanzmittel wirken sich auf Forschung, Löhne und Gehälter und damit wiederum auf Zufriedenheit oder sogar Qualität der Arbeitskräfte aus. Die Liste ist beliebig fortsetzbar.
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Aufbauspiele oder sogenannte Wirtschaftssimulationen sind ebenfalls dadurch gekennzeichnet, dass wechselseitige Abhängigkeiten von Rohstoffen oder anderen Ressourcen gegeben sind. So benötigen z.B. mehr Möbel mehr Holz. dazu bedarf es zusätzlicher Holzfäller, die wiederum nur aus einer größeren Bevölkerung rekrutierbar sind. Mehr Bevölkerung bedeutet aber auch mehr Nahrungsmittel, mehr Kleidung, mehr Wohnraum u.a.
Wechselseitigkeit
Die gegenseitige Beeinflussung scheinbar selbständiger Bereiche ist unternehmenstypisch. Expansionen, Forschung, Marketing oder auch jede andere Unternehmenstätigkeit hat immer auch Auswirkung auf andere Bereiche.
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Mangel und Knappheit oder Überfluss und Zuviel eines Gutes haben stets Auswirkungen auf die anderen Faktoren. Zu wenig Nahrung wirkt auf die Bevölkerung, zu wenig Waren auf den Handel oder zuviel Produktion auf die Kosten, zu hohe Lagerbestände binden Arbeiter usf.
Zeitachsen und Planung
Viele Entscheidungen und Änderungen von heute zeigen ihre Auswirkungen erst zeitverzögert und zwar so, dass jede Änderung auch unterschiedliche Zeitachsen hat.
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Entscheidungen, die Sie treffen, bewirken manchmal sofortige Reaktionen (etwa ein Kauf- oder Verkauf), es kann durchaus aber auch länger dauern (z.B. dauert es Getreide zu säen, es wachsen reifen zu lassen und zu ernten!). Diese Zeitachse ist erfolgskritisch und muss mitbedacht werden.
Entwicklungen erfolgen sprunghaft
Jede Unternehmensentwicklung läuft in der Praxis sprunghaft ab. Eine rein lineare Entwicklung ist ein theoretischer Wunsch und existiert nur auf dem Papier.
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Es sind sogenannte "Engpassfaktoren" zu beseitigen, bevor höhere Erfolgs- oder Entwicklungsstufen erreicht werden können.
N.B. Dieses Phänomen habe ich 1:1 in meiner Ausbildung bei der Engpasskonzentrierte Strategie (EKS®) nach Mewes kennengelernt.
"Höhere Gewalt"
Es gibt Weltwirtschaftskrisen, Börsen-Crashes, Inflationsraten und Leitzinsen, die für einen einzelnen Unternehmer weder vorhersehbar noch beeinflussbar sind. Maschinenstillstände, Grippeviren und Krankenstände, Lieferengpässe, Rohstoffknappheit oder überproportionale Rohstoffverteuerungen - zuletzt etwa bei Getreide, Gold und Stahl - sind ebenfalls kaum steuerbar. Sie treten häufig und völlig unvermutet auf.
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Unwägbarkeiten verschiedenster Art erschweren eine kontinuierliche Planung. Mal sind es Piraten, die ein Schiff mit Waren kapern, mal sind es die Götter, die mit ihrem Zorn ein Gebäude abbrennen lassen und wieder ein anderes Mal sind es Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Dürre, die eine Ernte vernichten oder schmälern. All diese Ereignisse sind nicht vorhersehbar, sie sind unvermeidbar und doch wird verlangt, die Auswirkungen davon adäquat zu berücksichtigen und entsprechend zu handeln.
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