Ein Lesephänomen unter der Lupe
Vorsicht trotz Faszination!
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Vermutlich sind Sie diesem oder einem ähnlichen Beispiel im Internet schon begegnet.



Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät
its es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen
in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas
der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid.
Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du
knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet
dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen
lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.




Zugegeben: es ist faszinierend, mit welcher Sicherheit und vor allem mit welcher Leichtigkeit solch ein Buchstabensalat zu lesen ist.

Wenn ich bedenke, wieviel Sorgfalt und Mühe oft hinter einem Brief steckt und dann den obigen Text betrachte, kommen mir Zweifel.

  1. Ist meine Mühe - aus Sicht der Verständlichkeit bei Empfänger - eigentlich umsonst?

  2. Wenn es nur darauf ankommt, was als Botschaft hinüberkommt:
    wozu dann all die Rechtschreib- und Formvorschriften einhalten?

  3. Kann ich für meine mündliche und schriftliche Kommunikation aus dem Beispiel etwas ableiten?


Nehmen wir die Sache also genauer unter die Lupe
  • Der Text scheint willkürlich hingeworfen und trotzdem leicht zu lesen.
    Aber der Bespieltext täuscht!
    Die scheinbar wahllose Anordnung der Buchstaben ist nämlich gar nicht so zufällig. Und der Hinweis, dass lediglich der erste und letzte Buchstabe korrekt sein müssen, sichert keineswegs eine halbwegs gute Lesbarkeit. Siehe dazu Bsp. 1)
Der Bieieplsxtet siechnt wlliküilcrh hgneinwfoern und todrzetm lihect zu lseen.
Bsp. 1.   


  • Der oben zitierte, bekannte Mustertext ist zudem von der "einfachen" Sorte.
    Ein anspruchsvollerer Text macht viel mehr Mühe und würde zu wesentlich mehr Missverständnissen führen, wenn der Sinn unbekannt und eventuell manche Worte nicht geläufig sind. Siehe Bsp. 2)


Der Joniur Bnod ist ncah wie vor enier der etargeirchtsen
Fnods sineer Alnaegkalsse. Die Varenalgnug in itenratoialne
eruontoeitre Alniehne imt Qulaiätt nud satbilnem Znsiretärgen
its acuh zuükfntig enie otpmilae Ivesntition für jdeen
sechirhiestroieneitrten Alneger. 1.
Bsp. 2.   


  • Die Tatsache, dass ein gekonnt "entstellter" Text auch noch lesbar ist, sollte nicht davon ablenken, dass die korrekt geschriebene Version in jedem Fall besser, leichter und sicherer zu lesen ist!


Schlussfolgerung

Unsere Kommunikationen gelingen trotz eifrigen Bemühens selten genug.
Wenn wir nicht alles Erdenkliche tun, um auf dem Weg

Gedanken -> Sprechen/Schreiben -> Signaltransport -> Verstehen


alle unnötigen Hindernisse zu umgehen, dann machen wir uns erheblich mitschuldig an aufkommenden Missverständnissen.

Im Mündlichen könnten solche Nachlässigkeiten unnötige Fremdworte, umständliche Satzkonstruktionen oder auch eine undeutliche Aussprache sein.

Im Schriftlichen wären Grammatikfehler, falsche Satzzeichen oder - und damit schließt sich der Kreis zum Einleitungsbeispiel - eine falsche oder fehlerhafte Schreibweise zu nennen.

Aus kommunikativer Sicht ist daher jede Anstrengung zu begrüßen, um eine Botschaft empfängerorientiert aufzubereiten; das betrifft sowohl die inhaltliche als auch die formale Ebene.

Experimente, wie das hier betrachtete mit der Lesbarkeit (trotz vertauschter Buchstaben) sind zwar spannend, für die Praxis locken sie unsere Aufmerksamkeit aber in eine falsche Richtung.

Nicht eine möglichst geringe Anstrengung zur Kommunikation kann die Messlatte sein, sondern das Zumutbare und für jeden Leistbare.

Dr. Peter Troy




 



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1.) Der Joniur Bnod ist ncah wie vor enier der etargeirchtsen Fnods sineer Alnaegkalsse. Die Varenalgnug in itenratoialne eruontoeitre Alniehne imt Qulaiätt nud satbilnem Znsiretärgen its acuh zuükfntig enie otpmilae Ivesntition für jdeen sechirhiestroieneitrten Alneger.

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