Lernen von den Erfolgreichen
Was die boomende Spielebranche besser macht
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Liebe Leserinnen und Leser,

Man kann von jedem Unternehmen und von jeder Branche lernen. Ein Blick auf die Erfolgreichen ist dabei erbaulicher und stimmt optimistischer als die ewigen Analysen von Misserfolgen gescheiterter Firmen.

"Der Markt für Computer- und Videospiele hat in den USA 2008 ein neues Rekordvolumen von 22 Mrd. Dollar erreicht" war am 30. Januar 09 zu lesen. Oder: "Doch nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland sind die Umsätze mit Videospielen im vergangenen Jahr mit 695 Mio. Euro auf ein neues Rekordniveau geklettert." In sogenannten "Krisenzeiten" ein mehr als deutliches Ausrufezeichen.
 



Über den Jahreswechsel habe die freie Zeit genutzt, um selbst wieder mal am PC zu spielen. Die Gründe, warum ich das für gut halte, habe ich in meinem Artikel (Management-Training-Spiele) bereits ausführlich erläutert.


Es sind immer die Details

Die Unterschiede zwischen gut und phantastisch, zwischen passabel und sensationell sind immer Unterschiede aus der KäuferInnen- oder UserInnen-Sicht, niemals aus der Sicht der Anbieter. Und ein solches Detail sei beispielhaft hier aufgeführt.

Sie alle kennen die "Fortschrittsbalken" bei der Installation von Software, beim Laden von Filmen oder beim Download von Dateien.

Hier drei Beispiele dazu:




In den schlimmeren Fällen dreht oder bewegt sich einfach nur irgendwas, in den besseren Fällen wird Ihnen die vergangene resp. die verbleibende Zeit oder der Prozentsatz des Fortschritts angezeigt.


Eine andere, eher seltene Form ist, wenn Ihnen angezeigt wird, was gerade im Installationsprozess geschieht. Also etwa (frei erfunden):
  • Verzeichnis <C:/demo-software-Topos OnLine> wird angelegt
  • run.dll wird kopiert
  • license.exe wird ausgeführt
  • directx10.cab entpacken
  • usernames.db ins Zielverzeichnis kopieren
  • uninstall.exe angelegt
  • ... und so weiter und so fort

Für Software-Freaks mag dieser Firlefanz spannend sein, für mich als Käufer einer Business- oder Privatanwendung mit Sicherheit nicht. Als Enduser eines Programms will ich mit einem Programm einfach nur schreiben, rechnen, Bilder bearbeiten oder sonstwas tun.


Ein originelles Beispiel aus der Spielebranche

Viele werden argumentieren, dass die Installation bzw. der Spielstart ein technischer Prozesse ist. Und wahrheitsgemäß überbrücken dann eine Liste von Fachbegriffen die Startzeit zum Spielbeginn. Das ist aber der langweilige Weg, der jedenfalls keine Atmosphäre und keine positive Erwartungshaltung schafft.

Das Wirtschaftsaufbauspiel Anno 1701a) hat den Anspruch, den Spieler eine neue Welt entdecken und erschaffen zu lassen. Der Slogan auf der Packung lautet im Original:

"Erschaffe Deine eigene faszinierende Welt
und spüre die lebendige Atmosphäre.

Ob Deine Bevölkerung Dir zujubelt oder protestiert - alles liegt in Deiner Hand."


Wenn Sie nun - und das ist nur ein positives Beispiel - das Spiel starten, wird die lange Zeit des Programmstarts in Form eines Fortschrittsbalken textlich wie folgt begleitet:


  • Ozean auffüllen ...

  • Meerwasser salzen ...

  • Wogen glätten ...

  • Wolken ausschütteln ...

  • Wirbelsturm entwirren ...

  • Inseln erschaffen ...

  • Gebirge aufschütten ...

  • Flussläufe ausheben ...

  • Bäume pflanzen ...

  • Rasen ausrollen ...

  • Rohstoffe vergraben ...

  • Fruchtbarkeiten zuweisen ...

  • Schätze verstecken ...

  • Fremde Völker ansiedeln ...

  • Computerspieler einladen ...

  • Kontor aufräumen ...

  • Ehrengäste einladen ...

  • Medaillen polieren ...

  • Wetter vorhersagen ...


weitere Screenshots >>


Alle angeführten Kommentare haben bereits mit dem Spiel zu tun - man wird bereits während der Wartezeit in die richtige Stimmung versetzt.

Natürlich wissen wir, dass diese Beschreibungen nur eine mit einer Prise Humor versetzte Form zur Verkürzung der Wartezeit ist. Trotz dieses Wissens ist die Stimmung und Atmosphäre aber eine andere - das können Sie mir glauben. Oder Sie fragen Texter, Werbefachleute, Psychologen oder meinetwegen einen NLP-Trainer, wenn es Ihnen die Begründung nicht ausreicht, dass die Spielebranche ihr Handwerk versteht und erfolgreich ist.


Der konkrete Praxisnutzen für Sie

Es ist klar, dass sich obige Beobachtung nicht 1:1 auf Ihre Situation umlegen lässt. Machen Sie sich aber die kleine Mühe nachzudenken, können Sie sinngemäß viel profitieren.

Jeder Redeeinstieg soll ja eine Vorbereitung auf den Inhalt und Ablauf sein.
Jeder Brief hat eine Einleitung (für Experten: sogenannte "Captatio benevolentiae").
Und jede persönliche Begegnung findet unter äußeren Rahmenbedingungen statt, die Sie zumindest erheblich mitbestimmen können.
 




Was lässt sich davon ableiten?

Aus meiner Sicht sind es diese sinngemäßen Fragen an Sie und Ihr Unternehmen
  • Wie empfangen Sie Ihre Kunden?
  • Wie 'verzaubern' Sie Ihre Gesprächspartner?
  • Welche Stimmung erwartet ein Besucher in Ihrem Eingangsbereich?
  • Was verströmen Sie in Ihrem Wartezimmer?
  • Ist Ihr Büro einladend und stimmungsvoll (d.h. passend zu Ihrer Tätigkeit)?
  • Animiert Ihr Besprechungsraum zum Gedankenaustausch?

Selbstkritisches Hinterfragen ist für nüchterne Analytiker ein guter Weg. Er birgt aber die Gefahr der Betriebsblindheit. Fragen Sie doch einfach mal Ihre nächsten 10 Kunden explizit nach deren Eindrücken und Sie werden wertvolle Hinweise erhalten. Diese dann auch noch umzusetzen bringt Sie bestimmt einen Schritt näher an die Erfolgreichen heran!

Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen

Dr. Peter Troy

http://www.topos-online.at





a) Ich empfehle Anno 1701 wegen der enormen Hardwarenanforderung nicht, sondern das ältere (und damit günstigere) Anno 1503



Ihr eigenes Imperium aufbauen? - Versuchen Sie es damit!

      

 
   


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