Das Handy als Störenfried
Ein Tipp aus der Praxis
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Liebe Leserinnen und Leser,

wir spüren es am eigenen Leib, welchen Preis wir für die ständige Erreichbarkeit durch das Handy bezahlen: Unruhe, Stress, Unterbrechungen und immer neue Anforderungen an die eigene Termin-Organisation.

Während zur Bewältigung des eMail-Aufkommens zahlreiche Tipps und Kurse angeboten werden - meist im Stile: "Wie Sie mit der eMail-Flut richtig umgehen" - findet sich zur Plage der störenden Anrufe kaum ein brauchbarer Hinweis.

Topos OnLine hat sich darum gekümmert.
Entstanden ist dieser Hinweis auf eine eher ungewöhnliche Art.

In regelmäßigen Abständen treffe ich mich mit in privatem Rahmen mit einem erfahrenen CEO zum allgemeinen Gedankenaustausch und zum Philosophieren. Das hält uns beide fit und sichert mir den Praxisbezug.

Zum Thema Erreichbarkeit, Störungen durch Handys erzählte er mir vor wenigen Tagen folgende Geschichte, die Sie aus Ihrem Alltag auch kennen.

Er ruft einen sehr prominenten Geschäftspartner auf dessen Handy-Nummer an.
Der Anruf wird entgegengenommen und es entsteht - ziemlich wörtlich - der folgende Dialog:


A.

Guten Tag Herr B., schön dass ich Sie erreiche. Ich melde mich wie vereinbart wegen unseres gemeinsamen Projektes.

B. Hallo Herr A., fein dass Sie sich wie ausgemacht melden und dass die Sache vorankommt.

A. Haben Sie kurz Zeit, dass ich Ihnen die Eckpunkte erläutere - oder störe ich Sie gerade?

  es entsteht eine kurze Denkpause
B. Wie meinen Sie das - "stören"?
Wenn ich nicht gestört werden möchte, ist mein Handy ausgeschaltet und ich nehme keine Anrufe entgegen.
Also, ich bin schon sehr gespannt. Legen Sie los....



Lassen Sie sich den Kernsatz nochmals durch den Kopf gehen:

Wenn ich nicht gestört werden möchte, ist mein Handy
ausgeschaltet und ich nehme keine Anrufe entgegen.


Der tägliche Irrsinn

Ist es nicht in hohem Maße widersinnig, zuerst einen Anruf entgegennehmen und dann antworten zu müssen:

"Ich melde mich später. Im Augenblick ist es gerade nicht günstig, ich bin in einem Meeting."

Oder
"Rufen Sie bitte morgen ab 10 Uhr an. Ich stecke gerade in einer wichtigen Besprechung."

Kein Manager würde erlauben, dass man persönlich in eine Präsentation hineinspaziert und ein anderes Thema anspricht. Einen unpassenden Anruf aber nimmt er selbst nur allzuoft entgegen. Es muss also (sehr persönliche!) Gründe für diese Menschen geben, diese Störungen per Handy zu dulden. Oder sich diese kleinen Status-Zeichen sogar zu wünschen ...

Konzentration auf das Wesentliche

Wer verantwortungsvoll mit seiner Zeit umgeht, konzentriert sich nur auf das, was er gerade macht. Und nur auf das.

Wer diese Verantwortung nicht wahrnimmt, opfert nicht nur seine eigene Leistungsfähigkeit auf dem Altar persönlicher Eitelkeiten, sondern verschwendet auch die Zeit anderer Menschen - kein Anrufer, der sich "nochmals melden muss" oder der "morgen zurückgerufen wird, weil es grad ungünstig ist" hat sein Anliegen zufriedenstellend vorbringen können.

Und so bleibt bei all den PDAs, Organizern, Handys und Blackberrys doch nur eine sinnvolle Handlung: "Wenn ich nicht gestört werden möchte, ist mein Handy ausgeschaltet und ich nehme keine Anrufe entgegen."

Manche Grundsätze sind langfristig gültig.
Den Leitsatz zum Umgang mit Zeit kann man nämlich seit etwa 200 v. Chr. im Alten Testament finden - auch wenn es damals noch keine 'mobile communication' gab.

Alles hat seine Stunde.
Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.
Kohelet 3, 1


Also: entweder abnehmen und die Anrufe sind willkommen. Oder: Handy ausschalten und nicht gestört werden.

Nur verfolgt uns auch dabei das Phänomen: wir wissen viel, erfolgsentscheidend sind aber letztendlich nur das Tun und die konkrete Umsetzung. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

Viel Erfolg beim Ausschalten Ihres Handys!

Dr. Peter Troy

http://www.topos-online.at


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