Führung
Über unser Verständnis von Führung
  

Führung


Ausgangslage

Führungsaufgaben nehmen zu, was durch veränderte Formen der Zusammenarbeit zu erklären ist. Leider wird aber der Begriff Führen, Führungskraft oder Führungsposition vielfach gleichgesetzt mit dem Innehaben einer solchen Position, wenngleich manche "Führungskräfte" noch nie geführt haben.

Es gibt andere, klar unterscheidbare Formen von Beeinflussung" wie etwa: Herrschaft, Macht, Autorität, Manipulation.... sie alle können im Zusammenhang mit Führung auftreten, sind aber in unserem Verständnis niemals das Wesen der Führung.


Unser Ansatz

Um verstänndlich zu machen, worin die Aufgabe von "Führen" in einer Gruppe liegt, seien die Merkmale aufgefühhrt:

  • Organisation, Kontrolle (und mitunter Festlegung) der Gruppenaktivitäten
  • Zusammenhalt der Mitglieder fördern
  • Zusammenarbeit mit anderen Gruppen koordinieren


Kein Eigenschaftskatalog

Alle Versuche, individualpsychologisch eine Menge von Eigenschaften in einen signifikanten Zusammenhang mit erfolgreicher Führung zu bringen, sind durchwegs gescheitert. Sie wurden abgelöst durch Beobachtungen und Erklärungen, welche Verhaltensweisen situationsbezogen geeignet sind, Führung erfolgreich gelingen zu lassen. Ein Führender sollte sich einstellen können:

  • auf die Ziele der Gruppe
  • die Anspüche der Geführten
  • die Einwirkungen von außen auf die Gruppe


Kann ich Führung lernen?

Da es keine immerwährend gültigen Eigenschaften gibt, wie kann denn Führung "gelernt" oder "geübt" werden?
Es ist ausreichend sicher erkannt, daß Techniken oder Modelle für das Erlernen nicht geeignet sind, sondern die Persönlichkeit des Führenden die Voraussetzung für gelingende Führung ist (auch die Persönlichkeit des Geführten!). Die Persönlichkeit wiederum ist - bei gutem Willen und ernsthaftem Bemühen - entwickelbar. Damit wird sich dann als Folge Führungserfolg einstellen.


Führung und Sinn

Wenn die eigene Persönlichkeit entscheidend für erfolgreiche Führung ist, kommen wir direkt zur Frage nach Werten, Einstellungen, Interessen und Bedürfnissen des Führenden. Nur insoferne er auf diese Sinnfragen für sich selbst eine Antwort geben kann, vermag er auch dem Geführten eine "sinn"-volle Auseinandersetzung zu ermöglichen. Wer wesentliche Fragen nach Sinn (des eigenen Tuns, des Unternehmens, der Religion, der kapitalistischen Wirtschaft, der Demokratie, ....) nicht beantworten kann, wird dies auch für die Geführten nicht tun können. Daß damit Führung weit hinter dem gesteckten Anspruch und den Möglichkeiten zurückbleiben muß, ist offensichtlich.


Schußfolgerung

In der Führungsdialektik halten wir jede Begegnung von Menschen für beide - Führer und Geführter - von Bedeutung. Es gibt keine endgültigen Rezepte, diese Begegnung im Führen zu lernen. Es ist das ständige Bemühen, eigene und fremde Persönlichkeit zu fördern.





 
   


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