Denkfalle V.
Hintergründe und Lösungen
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5. Denkfalle: Gruppendruck

Die Versuchung, sich der Mehrheit anzuschließen

Es ist bekannt, dass eine Gruppe das Denken einer Person und die Entscheidungen maßgeblich beeinflussen kann. Es bedarf oft einer besonderen Stärke, diesem Druck zu widerstehen und die eigene Position beizubehalten.

Dazu hat Salomon Asch (siehe Asch-Experiment) ein viel beachtetes Experiment durchgeführt. Die Anordnung des Experiments war wie folgt:


Eine Versuchsperson kam in eine Gruppe von sieben bis neun Mitgliedern, allesamt Mitarbeiter des Versuchsleiters. Die Versuchsperson sollte die Länge von drei Linien im Vergleich zu einer vierten Linie bestimmen. Eigentlich war die Aufgabe sehr leicht. Die Linien unterschieden sich so deutlich, dass Fehler kaum möglich waren.

In den Versuchen gaben jedoch die Verbündeten des Versuchsleiters ihr Urteil zuerst ab. Sie gaben alle - im Beisein der Versuchsperson - an, dass die Linien gleich lang seien. Anschließend gab dann jeweils die Versuchsperson ihr Urteil ab. Sie schloss sich, wenn auch mit sichtbarem Unbehagen, meistens der Mehrheit an. Der Gruppendruck führte nachweislich zu Fehlaussagen über die eigene Wahrnehmung.


Nur einige wenige Menschen ("Unabhängige") blieben bei dem, was sie dachten. Sie vertrauten ihrer Wahrnehmung und trauten sich, vielleicht auch etwas Falsches und den anderen Gruppenmitgliedern Widersprechendes zu sagen.


Schutz vor dieser Falle

  • Machen Sie sich Ihre Position in der Bezugsgruppe klar

  • Hinterfragen Sie aktiv, welche Normen in der momentanen Gruppe herrschen

  • Fragen Sie sich, was passieren würde, wenn Sie mit Ihrer Ansicht oder Wahrnehmung von der Gruppe abweichen würden.


So erhalten Sie Klarheit über den Einfluss der Gruppe auf Ihr Denken. Dem können Sie sich dann - zumindest bewusst! - immer noch ausliefern oder aber mit ein wenig Mut und Selbstsicherheit auch widersetzen.





Mit der letzten Denkfalle "Gruppendruck" haben wir die 5 wesentlichsten und häufigsten Denkfallen kennengelernt. Zudem haben wir Hinweise erhalten, was wir als Schutz gegen diese Verlockungen tun können.


Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen wenigstens hin und wieder gelingen wird, sich gegen diese Versuchungen der Bequemlichkeit und Ignoranz erfolgreich zur Wehr zu setzen. Bessere und unbeschwertere Gespräche werden der Lohn für Ihre Anstrengungen und den Mut zum eigenverantwortlichen Denken sein.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Troy

http://www.topos-online.at



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