Coaching
Betrachtung eines Beratungsansatzes

  
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Geht es Ihnen auch so wie mir?
Es ermüdet und langweilt doch ungemein, dass heute schon bei jedem Vortrag ein "Dipl.-Wellness-Coach", bei jeder Präsentation ein "zertifizierter Lebenscoach" und scheinbar bei jedem Seminar ein "Life-Style-Coach" dabei sein muss. Finden Sie nicht auch?

Aber der Zeitgeist grüßt eben laut und unüberhörbar!

Ich werde hier keine Disqualifikation irgendwelcher Ausbildungswege vornehmen.
Sie mögen alle auf ihre Art und für ihre Belange eine Berechtigung haben.

In diesem Kurzbeitrag geht es mir darum, das Coaching von Führungskräften genauer zu beleuchten und meine Erfahrungen aus der Praxis einzubringen.

Zum Begriff "Führungskräfte"

Führungskräfte sind solche Menschen, die in einer Hierarchie eher weiter oben stehen - bis hin zur obersten Spitze. Was als Element einer Führungskraft hier noch anzuführen ist: eine Führungskraft hat Verantwortung für andere Menschen und sie muss einen eigenen Gestaltungsspielraum bei Entscheidungen haben. Natürlich gehören noch weit mehr Merkmale zu einer umfassenden Defnition, die können hier aber allesamt weggeblendet werden.


Die Einsamkeit der Manager

Allein schon aus der geschilderten Position in der Hierarchie lassen sich ein paar Fakten ableiten. Diese Führungskräfte haben nämlich tendenziell allein in Zahlen gemessen weniger Ansprechpersonen, die
  • eine vergleichbare Aufgabe erledigen
  • als "gleichrangige" Gesprächspartner zur Verfügung stehen
  • ähnliche Herausforderungen zu meistern haben
  • über einen adäquaten Erfahrungshorizont verfügen
  • dasselbe Sprachspiel beherrschen
Und damit beginnt das, was ich als die "Einsamkeit der Manager" bezeichne.


Die wahren Gründe für die Einsamkeit

Immer im Rampenlicht und doch alleine.

Der erste Grund ist das Fehlen geeigneter Gesprächspartner innerhalb der eigenen Organistaion. Es gibt - vielleicht internationale Großkonzerne ausgenommen - keine geeigneten und wohlgesonnenen Sparringpartner.

Und wer als möglicher Konkurrent auf der Karriereleiter gesehen wird, kommt für vertauensvolles Reflektieren nicht in Frage. Wer einem nämlich nicht uneingeschränkt und mit Sicherheit "wohlgesonnen" ist, wird logischerweise bei persönlichen Fragestellungen von Beginn an als Gesprächspartner ausgeschieden.

Dazu kommt, dass schwierige Situationen in einer Organisation oftmals mit persönlichen Fragen von Lebenszielen, mit Unsicherheiten und Unklarheiten zu tun haben. Und diese Fragen wird eine Führungskraft kaum jemals "einfach so" offenlegen oder zugeben wollen.

Das hängt damit zusammen, dass unser (Selbst-)Bild von Führungskräften geprägt ist von Attributen wie Stärke, Sicherheit zeigen, Überzeugungsarbeit leisten und "den richtigen Weg zeigen". Wer traut sich da noch offen über persönliche Unsicherheit zu sprechen?

Erkennen Sie das Dilemma?
Sehen Sie, warum die Luft für Führungskräfte nach oben hin immer dünner wird?
Woher soll also ein wohlgestimmter, nicht interessensgeleiteter, vertrauenswürdiger und kompetenter Gesprächspartner kommen?


Was kann Coaching leisten?

Wir alle - also auch Führungskräfte - neigen dazu, unsere bisher erprobten Lösungswege beizubehalten. Dies umsomehr, je mehr uns diese Ansätze in der Vergangenheit Erfolg gebracht haben.

Das geht oft auch recht gut. Aber eben nicht immer.
Es kann jederzeit passieren, dass wir auf Situationen treffen, für die unserer Verhaltensmuster und Lösungsstrategien nicht mehr passen.

(N.B. Paul Watzlawick etwa kann stundenlang über die auch publizierte berühmte Paradoxie "Mehr desselben ist nicht notwendigerweise besser" erzählen. Fatal ist, dass der Misserfolg eines solchen Verhaltensmusters oft schon in sich selbst zwingend vorgegeben ist. Aus dieser Spirale gibt es aus eigener Kraft dann kein Entrinnen mehr.)


Ein Coaching hat demzufolge die Aufgabe, den Klienten/Kunden durch zielgerichtetes Fragen selbst dazu zu bringen, Alternativen zu entdecken und sich mit möglichen anderen Denkweisen und Handlungsmustern zu beschäftigen.


Ein guter Coach kennt niemals die "richtige" Lösung zu einem Problem.
Ein guter Coach weiss aber, wie der Klient den Weg dorthin finden kann.


Das Ergebnis eines guten Coachings liegt dann vor, wenn der Klient seine Handlungsmöglichkeiten erweitert hat und die Anzahl der Handlungsalternativen größer geworden ist.


Dauer - Rahmenbedingungen

Wenn Sie nicht auf einen besonders verkaufstüchtigen Coach hereinfallen, können solche Coachingprozesse oft auch schon in wenigen Stunden abgeschlossen sein.
Und damit ist ein weiteres Gerücht aus der Welt:

Coaching ist weder ein Luxus noch ist es teuer.


Gemessen am Kosten-Nutzen-Verhältnis dürfte Coaching bei vielen Problemsituationen in Organisationen sogar zu den effizientesten Wegen des Weiterkommens zählen. Es setzt nämlich genau dort an, wo ein Entscheidungsträger zur Zeit "steht" oder "steckt". Und es ist ja der Entscheidungsträger (=Klient), der das Thema des Coachings bestimmt - und nicht der Coach.

Nebenbei leistet gutes Coaching einen oftmals unterschätzten Beitrag zur psychischen Gesundheit von Führungskräften.

Die Phasen eines Einzelcoachings

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Wenn es mir gelungen ist, ein wenig mehr Einfachheit und Klarheit in dieses vernebelte Thema zu bringen, dann bin ich sehr froh. Es wäre nämlich schade, wenn ein wertvolles Instrument wie Coaching aus reiner Überstrapazierung durch die Beraterszene kaputtgeredet würde.


Ich freue mich auf jeden Fall schon auf meine nächsten Coaching-Gespräche.

Warum nicht auch einmal mit Ihnen?


Dr. Peter Troy


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