Also das ist der Hammer!
Ich überbiete alle(s) - zumindest aber mich!
  

Titel: "Abenteuer(liche) Wirtschaft"

Untertitel: Bin ich zu dumm für Auktionen?



So, bis hierher war es frei getextete Einleitung.

Aber ab hier wird es jetzt ernst.
Sehr sogar.

Ort: Frankfurt
Agentur: (APA/ag.)
Datum: 8.10.2002, 16:09 Uhr
Alle Zitate auf dieser Seite sind wörtlich aus der angeführten APA-Pressemeldung.

"Die Deutsche Bank ersteigerte am Dienstag in Frankfurt am Main Kirchs 40- Prozent-Anteil an Europas größtem Zeitungsverlag für 667 Mill. Euro."

  • Bekannt ist, dass Leo Kirch 40 Prozent des Aktienpakets des Springer-Verlag hielt.
  • Bekannt ist auch, dass die Deutsche Bank (DB) dieses Aktienpaket als Verpfändung für einen Kredit erhalten hatte.
  • Und nicht zuletzt wissen wir, was aus der Pressemeldung vom 8. Oktober wörtlich hervorgeht:
    "Nach dem Zusammenbruch seines Medienimperiums hatte Kirch vergeblich versucht, das Aktienpaket selbst zu verkaufen."


Sollte Ihnen vom bisher Geschriebenen etwas unbekannt gewesen sein, dann wissen Sie es jetzt aber in allen wesentlichen Punkten.
Sie wissen sozusagen gleich viel wie ich.

Kirch wollte das Paket selbst verkaufen, fand aber niemanden, richtig?

Und jetzt kommt, was auch uns einfachen Menschen immer noch einzuleuchten vermag:

"Da sich kein Käufer fand und Kirch den Kredit nicht zurückzahlen konnte, versteigerte die Deutsche Bank das Paket."


Eine Auktion, ja. Das ist eine gute Idee!
Da kommen viele und überbieten sich, der Preis geht nach oben.
Die Idee könnte auch von Ihnen sein.
Oder von mir.
ebay kennen wir ja schließlich auch.

Der Clou liegt aber im zweiten Satz dieser Meldung:

"Da sich kein Käufer fand und Kirch den Kredit nicht zurückzahlen konnte, versteigerte die Deutsche Bank das Paket.
Das Geldinstitut war bei der Auktion der einzige Bieter."


Lesen Sie beide Sätze ruhig ein zweites Mal, um sicherzugehen.
Ich habe das dreimal gelesen. Da bin ganz offen zu Ihnen.

Unklar bin ich mir jetzt nur über folgenden Punkte:
Ich kann doch nur versteigern, was ohnehin mir gehört.
(Wenn dem nicht so sein sollte, versteigere ich zunächst mal den Buckingham Palast. Dann Microsoft. Und dann ist Ihr Hab und Gut dran. Oder das Ihrer Feinde. Je nachdem, wie nett Sie sind.)

Also: etwas gehört mir und ...
  • ich will es behalten, dann versteigere ich es nicht.
  • ich will es nicht behalten: dann mache ich eine Auktion.
Bisher jedenfalls habe ich das so gehandhabt.
Sie machen doch auch keine Auktionen mit Dingen, die Ihnen gehören und die Sie nicht hergeben wollen? Da lebte man ja ständig in Angst, es könnte unvermutet doch noch der Nachbar zur Auktion kommen.
Also auch klar, dass das keiner keiner.

Da bleibt eigentlich nur ein Problemfall:
ich will etwas versteigern und keine Bieter kommen.
Das erinnert irgendwie an den Spruch: "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin."

Also angenommen ich wäre bei meiner eigenen Auktion der einzige Anbieter.
Also dann würde ich mir doch nicht 667 Mill Euro bieten.
Ich finde, das ist schon ein satter Preis.
Ich hätte mir selbst da einen ganz bescheidenen Betrag geboten.
So 1 Euro. Oder 0,99 Cents.
Ich wäre wahrscheinlich sowieso weltweit der erste, der bei einer Auktion den Preis runterhandeln würde.
Kleiner Betrag und großer Symbolcharakter - so hätt ich das gemacht!

Allerdings könnte - daran hab ich in der Tat noch nicht gedacht - es könnte auch sein, dass das Ersteigern mit und von sich selbst einfach auch einen Riesenspaß macht.

Also ich biete mir 100 Euro zum Ersten, 100 Euro zum Zweite und ...
noch bevor ich mir mit dem Hammer den Zuschlag gebe, unterbreche ich mich selbst und überbiete mich gleich einmal um 50 Euro.
Tja, da schau ich dann erst einmal verdutzt.
Gleich 50 Euro mehr geboten!
Oder Prozent, ganz wie Sie wollen. Sie haben immer Recht.
Da hab ich mich wieder selbst überrascht.
Also: 150 Euro zum ersten, ... ich glaube, ich könnte das tagelang.....

Nun, ich sage es Ihnen morgen genauer, wie das so ist.
Da werde ich meine erste, eigene Auktion abhalten.
Ich versteigere mir meinen PC. Da kommt garantiert auch keiner.
Ich denke da so um 1 Million wird er weggehen.
Nein, das ist nicht zu viel.
Vergessen Sie nicht: es kostet ja eigentlich nichts!
Er gehört mir ja schon.
Und der ganze Erlös bleibt mir obendrein.

Also bis dann!
Schauen Sie fallweise wieder hier auf der Seite vorbei, ich schreibe Ihnen bestimmt hier hinein , um wieviel ich ihn mir ersteigert habe.

Und wenn ich nicht gerade wieder mit mir selbst Auktionen abhalte, schreibe ich weiterhin Newsletter und Texte für andere Organisationen.
Vielleicht auch mal für Sie?
Diese Newsletter und Texte versende ich dann auf Wunsch auch.
Beides kann ich schon.
Und das mit den Auktionen werde ich noch lernen.

Peter Troy
Oktober 2002



 
   


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